VPS für Drupal: Die bessere Wahl

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Der Einsatz eines Virtual Private Servers (VPS) eröffnet bedeutende Vorteile gegenüber Shared Hosting, insbesondere in den Bereichen Kontrolle, Sicherheit und Flexibilität. Um die Unterschiede zwischen beiden Hosting-Optionen besser verständlich zu machen, lohnt sich ein detaillierter Vergleich, der die jeweiligen Stärken und Schwächen aufzeigt.

Shared Hosting lässt sich mit einer Wohngemeinschaft (WG) vergleichen. Man mietet ein Zimmer in einer großen Wohnung und teilt sich die wichtigsten Bereiche wie Küche, Bad und Wohnzimmer mit anderen Mitbewohnern. Die Ressourcen—CPU, RAM und Bandbreite—werden gemeinsam genutzt. Dieses Modell ist sehr kostengünstig und erfordert wenig Eigeninitiative bei Wartung und Administration. Doch diese Bequemlichkeit bringt auch Nachteile mit sich: Wenn ein Mitbewohner eine Party veranstaltet, ist die ganze Gemeinschaft betroffen. Auch die Sicherheit ist eingeschränkt, etwa, wenn die Haustür offen gelassen wird. Darüber hinaus lässt sich die Gemeinschaftsküche kaum nach den eigenen Vorstellungen umbauen oder erweitern, was individuelle Softwareinstallationen oder Anpassungen erschwert.

Im Gegensatz dazu ist ein VPS-Server vergleichbar mit einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. Man besitzt eine komplett abgeschlossene Einheit mit eigener Küche und eigenem Bad—also dedizierte Ressourcen wie CPU, RAM und Speicher. Was in den Nachbarwohnungen passiert, hat keinen Einfluss auf die eigene Wohnung. Man erhält den eigenen Schlüssel und kann die Wohnung ganz nach den eigenen Vorstellungen gestalten, einrichten und absichern. Das entspricht einem vollen Root-Zugriff, der die Installation eigener Software, Sicherheitsmaßnahmen und eine individuelle Konfiguration der Serverumgebung ermöglicht. Obwohl diese Lösung teurer ist und mehr Verantwortung im Bereich des Server-Managements erfordert, bietet sie die Stabilität, Sicherheit und Flexibilität, die für professionelle Websites und komplexe Anwendungen unabdingbar sind—eine Investition, die sich bei anspruchsvollen Projekten deutlich lohnt.

Hier sind einige Vorteile, die ganz klar für den Einsatz eines VPS für dein nächstes Web-Projekt sprechen:

 

Vorteile eines VPS im Vergleich zu Shared Hosting
Vorteil Beschreibung
Dedizierte Ressourcen Ein VPS stellt eigene CPU-Kerne, RAM und Speicherplatz bereit, die nicht mit anderen Nutzern geteilt werden.
Root-Zugriff Voller Kontrolle über das Serversystem, inklusive der Möglichkeit, Software zu installieren und Einstellungen anzupassen.
Individuelle Softwareinstallation Installation und Betrieb spezifischer Software oder Server-Dienste, die bei Shared Hosting oft eingeschränkt oder nicht möglich sind.
Erweiterte Sicherheit Eigene Sicherheitsmaßnahmen und Firewall-Konfigurationen sind realisierbar, was den Schutz erhöht.
Skalierbarkeit Der Server kann je nach Bedarf durch mehr RAM oder bessere CPU-Leistung aufgerüstet werden.
Performance-Optimierung Optimale Nutzung der Ressourcen ohne Beeinträchtigung durch andere Nutzer auf dem gleichen Server.
Flexibilität bei Betriebssystemen Auswahl verschiedener Betriebssysteme, z.B. Linux-Distributionen oder Windows, passend zum Projekt.
Hosting mehrerer Websites Verwaltung mehrerer Domains oder Anwendungen auf einem Server, individuell konfigurierbar.
Verhinderung von Ressourcenüberlastung Dedizierte Ressourcen sorgen für mehr Stabilität, weil keine Beeinträchtigung durch andere Nutzer entsteht.
Automatisierte Backups und Monitoring Eigene Backup-Strategien und Überwachungssysteme für maximale Datensicherheit.

Bessere Ladezeiten auf Mobilgeräten dank Bildoptimierung auf VPS-Servern

Im Folgenden möchte ich dir gern ein Beispiel aus der Praxis nennen, dass dir noch einmal verdeutlicht, warum du für Anwendungen wie Drupal besser auf einen VPS setzt, als auf einen Shared-Webhosting-Tarif:

Das Drupal-Modul Image Optimize  soll dabei helfen, Bilder auf Websites optimal zu komprimieren und dadurch die Ladezeiten deiner Website verbessern. 

Das ist nicht nur für die Nutzererfahrung auf Mobilgeräten sehr wichtig, sondern auch entscheidend, um in Tools wie Pagespeed Insights eine gute Bewertung zu erzielen. Dies wirkt sich positiv auf das Ranking deiner Inhalte in Google aus.

Doch warum lässt sich dieses Modul auf einem Shared Hosting Webspace nicht nutzen? Der entscheidende Punkt liegt darin, dass die notwendigen Programme zur Bildoptimierung, auf die das Modul zugreifen können muss, um seine Aufgabe zu erfüllen, oft gar nicht vorhanden sind. Einige dieser Kommandozeilenwerkzeuge sind:

  • OptiPNG: Zur verlustfreien PNG-Komprimierung
  • jpegtran: Für JPEG-Bilder
  • ImageMagick: Vielfältige Bildbearbeitungen, etwa Größenordnungen oder Konvertierungen

Auf einem Shared Hosting Webspace sind diese Tools meist entweder nicht vorinstalliert oder können gar nicht installiert werden, weil die Server-Administratoren nur eingeschränkten Zugriff auf die Server-Konfiguration erlauben. 

Das heißt, der Nutzer hat keinen Zugriff auf die Kommandozeile, um die Werkzeuge nachträglich zu installieren – Somit können die Bilder auf der Website nicht optimal ausgeliefert werden.

Ohne die erforderlichen Kommandozeilenwerkzeuge ist das Modul nutzlos:  

Es kann die Bilder nicht optimieren. Das sorgt bereits bei der Auswahl eines Shared-Hosting-Tarifes für Leistungseinbußen. Dies wiederum hat negative Folgen, weil längere Ladezeiten bei mobilen Nutzern dazu führen können, dass Besucher abspringen oder die Seite schlechter bewertet wird.

Du siehst, der Betrieb von Systemen wie Drupal und WordPress auf Shared-Hosting Systemen kann heutzutage, wo mehr Menschen mit dem Handy als mit dem Tablet oder gar Computer das Internet durchsuchen, ein Todesurteil für deine Website sein.

Vorteile der Bildoptimierung für deine Website

Wenn die Bilder optimal komprimiert sind, lädt deine Website deutlich schneller, was sowohl für die Nutzererfahrung als auch für die Bewertung bei Tools wie Pagespeed Insights entscheidend ist. Gerade auf Smartphones und anderen mobilen Endgeräten, bei denen die Bandbreite und die Rechenleistung begrenzt sind, macht sich dies deutlich bemerkbar.

Um also die Vorteile der Bildoptimierung voll auszuschöpfen, ist es empfehlenswert, die Website auf einem Server zu betreiben, bei dem die notwendigen Kommandos installiert sind – was bei Shared Hosting oft nicht möglich ist. Ein VPS oder ein eigener Server bieten hier die Flexibilität, die für eine moderne, schnelle Website notwendig ist.

Nur eines von vielen Beispielen

Dies ist nur eines von vielen konkreten Beispielen, dass absolut gegen die Verwendung von Webspace-Tarifen im Zusammenhang mit Drupal oder jedem anderen ernst zu nehmenden CMS-System spricht. Du kaufst dir ja auch keinen Ferrari, um dann damit im Tempo von 30 Kilometern pro Stunde durch die Gegend zu zuckeln. 
 

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Über Joachim

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Joachim

Joachim ist eine zentrale Figur in der deutschen Drupal-Community und bringt seit über einem Jahrzehnt bedeutende Beiträge zur deutschsprachigen Verbreitung des Content-Management-Systems Drupal ein.

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