Tschüss, Sprach-Mischmasch! Drupal Recipes werden endlich multilingual

21 Oktober 2025
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💡 Keyfacts & Takeaways

 

Keyfacts & Takeaways
Kategorie Inhalt Optimierte Version (Fokus: Relevanz/Keyword)
Die Haupt-Innovation (Keyfact 1) Die Einführung des neuen YAML-Tags !translate. Der neue Symfony YAML-Tag !translate kennzeichnet Text-Strings in Config Actions als übersetzbar.
Das Problem, das gelöst wird (Keyfact 2) Bisheriger Mix aus deutscher und englischer Konfiguration. Endlich: Das Problem des unvollständigen multilingualen Setups in Drupal Recipes wird gelöst.
Technisches Detail (Keyfact 3) Der context im !translate-Tag. Der optionale context im !translate-Tag verbessert die Qualität der Konfigurations-Übersetzung (L10n).
Umfang der Initiative (Takeaway 1) Es geht nicht nur um Config Actions, sondern um alle Oberflächentexte. Die Initiative zielt auf die vollständige Übersetzung aller Recipe-Ausgaben ab (Config, Metadaten, Inputs).
Vorteil für die Community (Takeaway 2) Alle extrahierten Strings landen auf localize.drupal.org. Lückenlose Extraktion der Strings zur zentralen Übersetzung auf localize.drupal.org.
Größter Nutzen (Takeaway 3) Keine halb-englischen Dashboards mehr für Endnutzer. Quantensprung für die User Experience: Keine halb-englischen Dashboards mehr bei Verwendung von Drupal Recipes.

 

Die Drupal Recipes Initiative nimmt Fahrt auf – und das Wichtigste: Der Code spricht bald alle Sprachen. Das ist ein riesiger Schritt für unsere Community und löst endlich das Problem der multilingualen Konfiguration.

Die Aufregung um Drupal Recipes ist groß. Diese kleinen YAML-Dateien sind der Turbo, den wir brauchen, um neue Websites super schnell und standardisiert aufzusetzen. Module, Konfiguration, sogar Content-Typen – alles drin, alles automatisch.

Aber mal ehrlich: Bisher war die Sache mit der Mehrsprachigkeit ein echter Stolperstein. Wir in der deutschen Community kennen das Problem: Man wendet ein Rezept an, und plötzlich hat man einen Mix aus deutscher und englischer Konfiguration. Frustrierend bei Verwendung eines Systems, das doch eigentlich die Multilingualität als In-Built-Feature bewirbt. Doch dieser Frust hat bald ein Ende.

Genau das ändert sich jetzt – und zwar fundamental!

Der YAML-Zaubertrick: !translate bringt die Config zum Sprechen

Das zentrale Problem war, dass die Text-Strings in den Config Actions eines Recipes nicht automatisch als übersetzbar erkannt wurden. Die geniale Lösung, die im Issue #3313863 entwickelt wird, ist super-elegant und technisch ein Highlight:

Das Team nutzt jetzt Symfony YAML Tags. Konkret: Wir bekommen einen neuen Tag namens !translate. Damit können Entwickler ab sofort direkt im YAML-Code markieren, welche Strings in die Übersetzung müssen. Kein Ratespiel mehr, kein manuelles Nacharbeiten.

Schau dir die beiden Varianten an, die du bald in den Recipe-Dateien finden wirst:

actions:
  # 1. Einfache Übersetzung ohne Kontext:
  label: !translate 'Website-Feedback-Formular'
  
  # 2. Übersetzung mit explizitem Kontext (wichtig für Übersetzer!):
  message: !translate {string: 'Deine Nachricht wurde gesendet.', context: 'Kontaktformular'}

Siehst du den context im zweiten Beispiel? Das ist wichtig! Als Übersetzer weißt du sofort, woher der String kommt, und vermeidest Fehler, wenn das Wort "Nachricht" in anderen Kontexten anders übersetzt werden muss. Das macht die Arbeit in der L10n-Community (Hallo Österreich, Schweiz Deutschland und der Rest der Welt! 👋) so viel einfacher und die Qualität der Übersetzung besser.

Die große Mission: Recipes komplett übersetzbar machen

Das Übersetzen der Config Actions ist nur ein Teil eines viel größeren Plans. Das Meta-Issue #3488972 zeigt, wie ernst es den Entwicklern mit dem Thema ist. Das Ziel ist klar: Alles, was ein Rezept an die Benutzeroberfläche weitergibt – von den Konfigurations-Einstellungen bis zu den Metadaten – muss übersetzbar sein.

Was heißt das für uns als L10n-Community?

  1. Lückenlose Extraktion: Es wird sichergestellt, dass alle Strings (Config Actions, Config-Standardwerte, sogar die Beschreibungen in der recipe.yml) sauber extrahiert werden. Sogar das potx-Tool wird dafür angepasst!
  2. Volle Transparenz: Sobald die Strings extrahiert sind, kommen sie automatisch auf localize.drupal.org. Das ist der Moment, auf den unser Lokalisierungs-Team gewartet hat! Dann können wir loslegen und die deutschen Strings liefern.

Auch die Inputs in Rezepten – also die Fragen, die das Recipe beim Anwenden stellt (z.B. „Möchtest du für Das Rezept  KI-Assistent lieber einen API-Schlüssel von Open AI oder Anthropic verwenden?") – werden in einem eigenen Issue (#3529418) separat angegangen. Das ist essenziell für ein perfektes Out-of-the-Box-Erlebnis. Stell dir vor, du installierst Drupal auf Deutsch und das Recipe fragt dich zwischendurch auf Englisch – das ist bald Geschichte!

Fazit: Ein Quantensprung für die User Experience

Das ist ein riesiger Gewinn für alle Entwickler und besonders alle Endnutzer außerhalb des englischsprachigen Raums. Endlich keine halb-englischen Dashboards mehr, nur weil ein cooles Recipe angewendet wurde!

Es ist großartig zu sehen, wie die Drupal Community diese technischen Hürden mit so viel Raffinesse meistert. Bleib dran und behalte die Entwicklung dieser Issues im Auge – denn das sind die Neuerungen, die uns zeigen, wie sehr Drupal im Kern ein wirklich globales CMS ist!

Du willst mehr wissen oder mithelfen? Schau dir die Diskussionen in den Issues an und überlege, ob du vielleicht beim Testen des Merge Requests zu #3313863 unterstützen kannst. Jeder Beitrag zählt!

Was ist dein Lieblings-Feature, das jetzt dank Multilingualität noch besser wird? Lass es uns in den Kommentaren wissen! 👇

Geschrieben von

Joachim
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Joachim (Profil auf Drupal.org) ist : Dein Drupal Brückenbauer

Ziel: Die Komplexität von Drupal und der damit in Verbindung stehenden Linux-Infrastruktur für dich abbauen, um Dir den schnellstmöglichen…

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